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Binford
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Verfasst am: 18.10.2010, 22:52 Titel: Testbericht MR-03 JSCC CUP EDITION Chassis |
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KYOSHO stellt ein neues Mitglied aus der bereits bekannten Mini-Z MR-03-Serie vor: Das JSCC CUP EDITION Set
Dieses Set, basierend auf einem Standard MR-03, ist werkseitig mit den wichtigsten Tuningteilen ausgestattet und bietet Einsteigern und Fortgeschrittenen ein nahezu vollständig aufgebautes Ready-to-Race Chassis.
Neben dem Chassis, welches natürlich mit der zuverlässig funktionierenden ASF-2,4GHz-Technologie ausgestattet ist, sind zusätzlich noch folgende Tuningteile verbaut:
- Kompletter Kugellager-Satz (MZW-01)
- Blau eloxierte Alu-Radmuttern (MZW-13BL)
- Kugeldifferential (MZW-206)
- Zentralöldruckstoßdämpfer (MZW-207)
- Carbon-Reibungsdämpfer (MZW-216)
- 1 Satz Tuningfedern in verschiedenen Härten für die Vorderachse (MZW-401)
- GFK-T-Bar-Set (MZW-404)
- Spurstangen in verschiedenen Gradzahlen (MZW-402)
- Tuning-Querlenkerstifte (MZW-412)
Das Set kostet derzeit UVP: 309,00 Euro
Das bereits bekannte und auch schon bei uns getestete Chassis (Testbericht hier) wurde damit durch eine Vielzahl von Tuningteilen aus dem KYOSHO-Sortiment erweitert und bietet sich dadurch an, sofort für den Renneinsatz genutzt werden zu können. Natürlich werden auch alle Teile des Standard-MR-03 mitgeliefert, wie z.B. die benötigten Teile zum Umbau des Fahrzeug auf die Narrow-Konfiguration zur Montage schmalerer Karosserien.
Die komplett verbauten Komponenten sind auf den MR-03 ideal abgestimmt. Aber gehen wir mal die wichtigsten verbauten Komponenten durch:
Das Chassis
Das Chassis ist, wie bereits beschrieben, das Standard MR-03 Chassis. Geliefert wird hier nur das Chassis, ohne Karosserie und/oder Felgen mit einem Radstand von 94mm. Näheres zum Chassis findet man im oben bereits genannten Testbericht.
Die Kugellager:
Der Kugellagersatz besticht durch eine sehr schöne Leichtgängigkeit und vermindert deutlich die Reibung am Chassis. Verbaut man Felgen z.B. an der Vorderachse und lässt diese im Vergleich zu den im Standard-MR-03 verbauten Gleitlagern aus Kunststoff einmal „rollen“, so stellt man fest, dass sich die Felge mit den Kugellagern erheblich länger dreht. Ein sehr viel saubereres Fahren und eine längere Akkulaufzeit sind hiermit garantiert. Gelten Kugellager per se schon als zuerst durchzuführendes Standardtuning, so sind die von KYOSHO produzierten und verbauten Kugellager durchaus im oberen Drittel anzusiedeln verglichen mit den am Markt erhältlichen Kugellagern. Die Kugellager laufen sehr rund und alle gleichmäßig und sind bereits werkseitig sehr gut geölt.
Das Kugeldifferential:
Das verbaute Kugeldifferential von KYOSHO ist werkseitig sehr stark gefettet, damit es bei längerer Lagerung nicht festgeht. Somit ist es einmalig notwendig hier etwas Hand anzulegen. Nach einem Auseinanderbau und kompletter Reinigung sowie eines Neufettens mit dem übrigens beiliegendem Differentialfett läuft das Kugeldifferential butterweich. Hierfür muss allerdings das komplette Differential auseinandergebaut werden. Mein Tipp: Step-by-Step das Differential auseinanderbauen, alle Teile in der Reihenfolge hinlegen, das alte Fett komplett entfernen (in meinem Fall mit Hilfe von Bremsenreiniger und einem Ultraschallreinigungsgerät), ebenfalls die Kugeln reinigen, danach die beiden Differentialscheiben ganz dünn mit den Differentialfett benetzen und das Diff wieder zusammenbauen. Bei dem Fahrtest lief nach der Reinigung dieses Differential sehr sehr weich und rund – das bestlaufende Differential, welches ich bisher verbauen durfte.
Zentralöldruckstoßdämpfer:
Der Dämpfer wird zwischen dem Reibungsdämpfer und dem Chassis eingebaut, bzw ist es werkseitig schon. Abstimmungstechnisch kann es gerade bei Teppichstrecken sein, dass dieser Dämpfer eher stört als hilft, da er zusätzlichen Dämpfungsdruck auf die Hinterachse ausübt. Durch den Einsatz verschiedener Öle unterschiedlicher Viskosität kann man den Dämpfer aber gerade für RCP-Strecken sehr fein abstimmen. Außerdem liegen noch unterschiedlich harte Federn bei, um die Dämpfungscharakteristik ideal einstellen zu können.
Der Reibungsdämpfer:
Der von KYOSHO verbaute Reibungsdämpfer war von Werk ab sehr hart eingestellt, durch das Wechseln der Federn (beiliegend) auf weichere Federn kann dem aber schnell abgeholfen werden. Nicht zu vergessen ist natürlich, dass ein Reibungsdämpfer nur dann vernünftig funktionieren kann, wenn sich ein Silikonöl zwischen Reibscheiben und Dämpferplatte befindet (Etwas zäheres Fett wird mitgeliefert). Hierfür bietet z.B. Route 246 ein sehr umfangreiches Set an, welches mehrere verschiedene Öle unterschiedlicher Viskosität beinhaltet. Bei den Fahrtests machte der Reibungsdämpfer einen einwandfreien Eindruck und dämpfte in den Kurven ideal, ohne zu hakeln oder zu stoppen. Das ideale Setup für einen Reibungsdämpfer ist aber natürlich immer strecken- und temperaturabhängig.
Leider hat der Reibungsdämpfer einen Nachteil: Es lässt sich kein anderer Motorhalter als der Originale verbauen. Weder KYOSHO noch Route 246 haben derzeit einen z.B. Alu-Motorhalter im Programm, welcher mit diesem Reibungsdämpfer funktioniert.
Federnset für die Vorderachse:
APPLAUS! Dieses Set bietet Federn in fünf (!!!) verschiedenen Härten, und zwar WIRKLICH in fünf verschiedenen Härten, die deutlich unterscheidbar sind. Dank dieses Sets ist es wirklich möglich, das Fahrzeug ideal auf die Strecke abzustimmen und jederzeit Grip auf der Vorderachse zu produzieren. Auch unterschiedliche Fahrstile können so berücksichtigt werden und man muss keine Kompromisse eingehen wie bei manch anderen Federn. Hier sind die Zwischenstufen zwischen weich-mittel-hart so gewählt, dass man einen Unterschied beim Setup erkennt. Diese Federn sind wirklich perfekt umgesetzt und dank der unterschiedlichen Farben schnell zu erkennen. Somit ist ein schneller Setup-Wechsel für unterschiedliche Bahnen (RCP: eher hart, Teppich: eher weich) jederzeit schnell und gut machbar.
GFK T-Bar-Set:
T-Bars, also die Verbindung zwischen Hinterachse und Chassis, sind wohl mit das interessanteste Thema, was Setup bei Mini-Z angeht. Das gelieferte T-Bar-Set bietet 3 verschiedene Härten an und ist sehr exakt und passgenau gefräst, so dass ein Einbau schnell möglich ist. Durch das harte Grundsetup des hier getesteten MR-03 und der von vorneherein verbauten harten T-Bar ist dieses Set wohl auf die Abstimmung für RCP ausgelegt – kann aber z.B. dank des mitgelieferten weichen T-Bars auch schnell für Teppichstrecken umgebaut werden. Die Haltbarkeit der T-Bars sind dank des hochwertigen schwarzen Carbons als sehr langlebig zu betrachten. Bisher ist mir auch nach langen Testfahrten keine T-Bar gebrochen.
Spurstangenset:
Das Spurstangen-Set bietet 5 verschiedene Spurstangen sowohl für die Narrow- als auch für die Wide-Konfiguration der Vorderachse an. Mit dem Set kann man das Einlenkverhalten des MR-03 verändern, soll heißen, man verändert die Spur. Zeigen im Plus-Bereich die Räder beide nach außen, so ist das Fahrzeug auf der Geraden zwar spurtreuer, lenkt aber nicht so „zackig“ ein – umgekehrt ist es im Minus-Bereich der Spurstangen.
Die beiliegenden Spurstangen decken das Spektrum hier sehr gut ab – mehr oder weniger braucht eigentlich niemand zum Racen. Geliefert werden die Spurstangen separat, im Chassis ist eine Spurstange 0 eingebaut, das heißt die Räder stehen exakt parallel.
Fahrbericht:
Die erste Ausfahrt bringt ein Stück weit Ernüchterung – in diesem Set ist der KYOSHO Standard-Motor verbaut, welcher zum racen nur bedingt geeignet ist. Nach dem Umbau auf den KYOSHO XSpeed sieht die Sache schon anders aus. Die ersten Runden sind noch geprägt von Abstimmungsarbeiten, aber nachdem das Setup stimmt, merkt man direkt, dass die verbauten Komponenten gut zusammenpassen. Das Kugeldifferential läuft seidenweich und der Reibungsdämpfer sorgt für ideale Haftung auch in Kurven. Ebenfalls an der Vorderachse stimmt der Grip dank der Tuningfedern, aber auch die verbauten Tuning-Querlenkerstifte hakeln nicht und sorgen so für eine optimale Dämpfung.
Ohne große Umbauarbeiten und mühsames „Teile-Zusammensuchen“ hat KYOSHO hier ein nahezu ideales Ready-to-race-Fahrzeug auf den Markt gebracht, welches wunderbar funktioniert.
Pro:
- Hochwertiges MR-03-Chassis mit ASF-Technologie
- Sehr hochwertige Komponenten verbaut, die dank großer Anzahl an mitgeliefertem Zubehör individuell auf den Fahrstil anpassen lassen
- Alle benötigten und sinnvollen Tuningteile zum racen sind bereits verbaut.
Kontra:
- Reibungsdämpfer lässt sich nur mit dem Original-Motorhalter fahren
Fazit:
Das JSCC-Cup-Chassis ist eine ideale Race-Maschine – für den ambitionierten Anfänger als auch für den erfahrenen Mini-Z-Junkie! Gerade für Anfänger, die sich in der Materie noch nicht so gut auskennen, bietet dieses Chassis den idealen Einstieg in die Mini-Z-Welt, wenn er denn auch Rennen fahren will. Es sind alle benötigten und sinnvollen Tuningteile verbaut, so dass keine Unsicherheit besteht, welche Teile denn nun genau passen und welche ungeeignet sind.
Aber auch für den erfahrenen Mini-Z’ler ist dieses Chassis durchaus interessant, da er mit den verbauten Tuningteilen als ideale Basis z.B. für einen Expert-Racer geeignet ist.
Der Preis von 309,--€ für das Set mag viele abschrecken… Rechnet man aber das Set zusammen mit den Tuningteilen, so ergibt sich ein Preisvorteil von knapp über 100€.
Einziger wirklicher Wermutstropfen ist die Sache mit dem Reibungsdämpfer und dem Motorhalter. Hier wäre es schön, wenn KYOSHO nachbessern würde, z.B. in Form eines Alu-Motorhalters, der zu dem Reibungsdämpfer kompatibel ist und optional erhältlich wäre.
Kaufempfehlung? Ja, eindeutig! |
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