Testbericht: Kyosho MiniZ MR-03

[Binford]

Es klingelt – „Paketpost für Sie!“
Der Paketbote drückt mir ein Paket in die Hand, ich quittiere den Empfang und schaue mir das Paket an – Oh, von Kyosho , das kann ja nur der MR03 sein.

Also schnell das Paket aufmachen, auspacken und auf den Tisch stellen: Da steht er also, der neue Mini-Z MR03, von dem im Moment in der Szene alle reden!



Im Readyset ist die Makers RX7-Karosserie dabei.

Nachdem das Paket ausgepackt ist, „das kleine Schwarze“ (gemeint ist das komplett in schwarz gehaltene Chassis) beäugt und die Karo begutachtet wurde, sieht das Ganze erst mal so aus:



Das Set beinhaltet das Chassis, diverse Plastikteile (Ritzel, Spacer, Radmutternschlüssel, Motorabstandsplatten, Servoabdeckung etc.), Karosserie mit Reifen und „aufklappbaren“ Scheinwerfern und Karohalter sowie das bekannte Werkzeug. Bis auf die Fernbedienung und die erforderlichen AAA-Zellen ist dies wirklich ein RTR-Set!

Auf den ersten Blick überlege ich: „Was ist so anders als beim MR02? Sieht ja doch eigentlich sehr ähnlich aus, bis auf die Farbe…“

Aber weit gefehlt. Nachdem ich mir das Chassis mal genauer vornehme, sieht man die großen Veränderungen doch sehr schnell. Zum einen die Vorderachse, die nun über eine neue Federung verfügt, andererseits die neue Platine und die Halterung für den Gyro. Schlussendlich noch die doch schmalere Bauweise als beim MR02.
Schmaler? Kann das ein wirklicher Racer sein? Aber dazu später mehr….

Wenn man sich das Zubehör anschaut, so bemerkt man, dass quasi eine komplette zweite Frontpartie beiliegt – Der Sinn ist relativ einfach: Der MR03 bietet die Möglichkeit die Breite der Frontpartie zu verändern:
Schmal(=Narrow) für die schmaleren Karosserien, die für den MR015 ausgelegt sind/waren.
Breit (=Wide) für breite Karosserien vom MR02.
Mit dem MR03 bietet sich also die Möglichkeit, wirklich jede Karosserie zu fahren – und das mit relativ geringen Arbeitsaufwand. Einfach Unterbau und Abdeckung und Spurstange wechseln – schon hat man eine breite Front.

Die Vorderachse bietet nun eine komplett neue Dämpfung – die Achsschenkel werden immer noch an King-Pins geführt, allerdings sind die Federn über den Karohalter gewandert und werden mit einer Art Querlenkern „angesteuert“.

Beim Einlegen der Akkus fällt auch die neue Position der Akkus auf: Diese liegen nun noch zentraler und verleihen dem Chassis damit einen tieferen Schwerpunkt als dem MR02.

Das problemlose Pairing funktioniert, und ich erwecke den MR03 zum Leben. Nachdem das geschafft ist, geht es nun an’s Eingemachte: Kugellager, Alu-Motorhalter, Kugeldiff, Reibungsdämpfer und stärkerer Motor rein! Nach den im Forum beschriebenen Problemen mit abrauchenden FET’s löte ich die Motorkabel direkt an die Platine – soviel sei vorweggenommen: Das löst wirklich alle Probleme!
Da die Heckpartie des MR03 auf altbewährte MR02-Komponenten setzt, passen auch die „alten Teile“ nach wie sehr gut – bis auf die H-Bars, die durch T-Bars ersetzt wurden.

Ab zur „Hausstrecke“, der MR03 will und soll auf die Strecke für den Härtetest! Was mich bisher zu Hause skeptisch bleiben ließ, ob der MR03 nun wirklich so viel besser ist als der Vorgänger MR02, wird auf der Strecke im AST in Essen einfach weggeblasen. Das Chassis lässt sich sehr exakt steuern. War es mir bisher möglich, mit einem MR02 zu entscheiden „über den Curb fahren oder nicht über den Curb fahren?“, so habe ich mit dem MR03 eindeutig die Möglichkeit zu entscheiden, ob ich voll, zur Hälfte oder nur ¼ über den Curb fahren will! Die Lenkung am MR03 arbeitet extrem präzise und macht genau das, was ich Ihr „sage“. Somit sind natürlich sehr viel höhere Kurvengeschwindigkeiten möglich!
Die Federung der Vorderachse arbeitet einwandfrei, im Zubehör gibt es schon Tuningfedern, die auch eine Anpassung der Federhärte zulässt!
Bemerkenswert ist der unglaubliche Grip, den der MR03 mit der neuen Vorderachs-Geometrie aufbaut – man kann hier Vorderreifen mit deutlich höheren Shore-Härten wählen als im Vergleich zum MR02. Grip-Probleme an der Vorderachse gehören damit der Vergangenheit an!
Die Rundenzeiten sinken kontinuierlich, es macht immer mehr Spaß mit dem MR03 und dieser wunderschönen Karo zu fahren – ein Kippen ist nicht festzustellen (und wenn doch, dann lag es am Fahrer!). Die RX7 Makers-Karo ist wunderschön anzusehen auf der Strecke und wird wohl in der Vitrine bei mir landen, weil es echt zu schade ist, eine Beschädigung dieser Karo bei einem Crash zu riskieren.
Nachdem der erste Akkusatz leer ist, sitze ich an meinem Schrauberplatz… Zeit für das…:

Fazit:
Was ist der MR03?
Neuanfang?
Update?
Eigentlich Nichts Neues?

Weder noch: Der MR03 ist eine gelungene Evolutionsstufe der Mini-Z-Racer!
(Racer? Ach ja, da war ja noch eine Frage offen: Ist der MR03 ein Racer? OH JA, und zwar ein Vollblut-Racer! Trotz der schmaleren Bauweise und der schmalen Vorderachse ist der MR03 mit der RX7-Karosserie von einer gemütlichen Sonntags-Spazierfahrt weit entfernt – Er will um die Strecke gehetzt werden, und dafür wurde er auch konstruiert.)
Kyosho hat es geschafft, Neues mit Altem zu kombinieren, und aus Beidem das jeweils Beste herauszukitzeln. Der MR03 macht einfach nur Spaß, und ist für Jeden geeignet:
Dem Anfänger wird die Möglichkeit, einen Gyro einbauen zu können und somit in diesem Maßstab ein ESP zur Verfügung zu haben, den Einstieg erheblich erleichtern. Ein schnelles Erfolgserlebnis wird das Resultat sein!
Der „Profi“ wird die sehr präzise Lenkung, der Grip auf der Vorderachse, die Einstellmöglichkeiten über den ICS-Port und den sehr tiefen Schwerpunkt des Chassis sehr zu schätzen wissen.
Beide werden 2,4 Ghz-ASF begrüßen – Ein störungsfreies Fahren ist damit selbstredend garantiert!
Besonders schön finde ich die Möglichkeit, mit einem Chassis nahezu alle Karosserien fahren zu können durch die Möglichkeit, die Breite der Vorderpartie ändern zu können – das wird eine Renaissance der schmalen MR015-Karosserien hervorrufen und viele neue Rennserien wieder ermöglichen!

Abschliessend noch ein paar Bilder vom MR03 mit der RX7 Makers-Karosserie auf der Rennstrecke: